- Wühltisch - Man liest irgendwo etwas über
interessante Patente, aber meistens steht keine Patentnummer dabei. ----- A ----- Das Stück Land, auf dem der
Glücksritter nach Gold sucht, nennt man „Claim“. Im Englischen
steht Claim aber auch für „Patentanspruch“. Dass jene Claims
auch eine wahre Goldgrube sein können, zeigte eine Entscheidung
eines Gerichts in San Jose, Kalifornien in der Sache Apple
Inc. v. Samsung Electronics Co. Ltd. et al, (Case No. C 11-1846 LHK).
Zu den größten Erfindungen, vielleicht nicht was
ihre Bedeutung, sondern ihre tatsächliche Größe angeht gehört das Autobahnkreuz,
in Österreich Knoten, in der Schweiz Verzweigung genannt. Der
Amerikaner Arthur Hale erhielt am 29. Februar 1916 das US Patent
1173505, "Street Crossing" für die Kleeblattkreuzung. Quelle: http://www.members.a1.net/wabweb/history/knoten.htm
In den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts erschienen die Möglichkeiten der Technik noch grenzenlos. Die Krauss-Maffei AG aus München meldete am 29.02.1956 eine "Atomkraftlokomotive mit Turbinenantrieb" zum Patent an, das Patent wurde am 26.05.1966 ausgegeben. Nr. DE 1069171 B. Der Nuklearexpress wurde aber nie gebaut. (In der Datenbank "espacenet" ist nur die Auslegeschrift vorhanden, die Patentschrift findet sich nur bei "Depatisnet") ----- B ----- LEVIS gehört neben ELVIS zu den tragenden Säulen der US-Kultur. Levi Strauss, in Bayern geboren, nach Amerika ausgewandert, erhält dort am 20.05.1873zusammen mit Jacob W. Davis das US Patent 139121 für "Improvement in fastening pocket-openings" - der Siegeszug der Blue Jeans war nicht mehr aufzuhalten. (www.germanheritage.com)
"Von Braun was the alchemist who could turn
science fiction into science fact", geschrieben hat das Eugene
Cernan, Apollo 17 Astronaut und bislang letzter Mensch auf dem Mond in
seinem Buch "The last man on the moon". ----- C ----- Die Coca-Cola Company suchte im
Jahr 1915 eine unverwechselbare Flaschenform und trat an mehrere
Glashersteller heran. Der Entwurf der "Root Glass Company" aus Terre
Haute, Indiana fand Zustimmung. Das Design ließ sich die Glasfirma auch
schützen, US Design Patent 48160, "Design for a bottle or similar
article" angemeldet am 18. August 1915, erteilt am 16. November 1915.
Erfinder ist Alexander Samuelson, übrigens ein gebürtiger Schwede. http://hem.passagen.se/cokeisit/bottle.html
"Lincoln mag allen Menschen die
Freiheit gegeben haben, aber Sam Colt machte sie gleich" (Abe Lincoln
may have freed all men, but Sam Colt made them equal) so steht es auf
der Homepage der Firma Colt's Manufacturing Company LLC. ----- D ----- Ein Doppeldecker
ist ein Flugzeug, bei dem sich zwei Flügel übereinander befinden. ----- E ----- Am 23. Juni 1902 begann Albert
Einstein am Eidgenössischen Amt für geistiges Eigentum in
Bern seine Tätigkeit als technischer Experte III. Klasse. Da es über
seine Zeit als Patentprüfer viele Seiten im Internet gibt, hier nur ein
kleiner Überblick: Auch als Patentgutachter betätigte sich
Einstein: |
----- F----- 18.02.1879 Mit der Nummer 11023 erschien ein US Design Patent für einen auch heute noch weltbekannten Entwurf: Auguste Bartholdi, of Paris, France, erhielt es für "Design for a Statue". Gemeint ist die Freiheitsstatue in New York, representing "Liberty enlightening the world" wie es im Text des Patents heißt. (Bei depatisnet gibt es vier Treffer, es ist die Nr. 1, mit dem Schriftenartencode S) ----- G----- Am 31. Dezember 2008 wurde das US
Finanzministerium zu einem der weltweit größten Inhaber von Patenten
aus der Automobiltechnik. An diesem Tag übertrug die General
Motors Corporation aus Detroit bzw. ihre
Patentverwertungssparte GM GTO (GM Global Technology
Operations Inc.) über 5700 US Patente und Patentanmeldungen
ihm Rahmen eines Abkommens (Loan and Security Agreement) auf das United
States Department of the Treasury. Diese Sicherungsleistung war Teil
der Auflagen der Regierung, um an einige Milliarden Dollar Staatshilfen
zu kommen. Siehe auch: http://www.treas.gov/initiatives/eesa/agreements/GM%20Agreement%20Dated%2031%20December%202008.pdf, Dateigröße 6 MB, und Datenbank
des US Patentamts)
Gute Sitten,
genauer gesagt der Verstoß gegen die öffentliche Ordnung oder die guten
Sitten schließt Erfindungen vom Patentschutz
aus. ----- I ----- Infringement, auf
Deutsch "Patentverletzung". Hat ein US Geheimdienst eine deutsche Firma
ausspioniert? Im Februar 1991
meldete die Kalifornische Firma U.S. Windpower, Inc. ein amerikanisches
Patent an mit dem Titel "Variable Speed Wind Turbine". Ebenfalls 1991
begann die Firma Enercon GmbH aus Aurich in Niedersachsen ihre 500 kW
Windenergie Anlage "E-40" zu entwickeln. Ein
Patentverletzungsstreit wie er ständig vorkommt? Wenn die Amis wirklich spioniert hätten, warum haben sie dann Technik patentiert, die nach Ansicht von Enercon bereits aus der Fachliteratur bekannt war und sich ausserdem von jener unterschied, die bei Enercon verwendet wurde? Mein Fazit: Die Niedersachsen haben es bei ihrem
USA Engagement schlicht versäumt, sich frühzeitig über mögliche
Schutzrechtsverletzungen zu informieren. Man hat aber daraus gelernt.
Der Geschäftsführer der Firma hat sein erstes US Patent 1998
angemeldet, bis jetzt verzeichnen die Patentdatenbanken weit über 200
weitere US Anmeldungen und erteilte Patente. (In einer gemeinsamen Presseerklärung
am 10.05.2004 gaben die Enercon GmbH und die General Electric Company
bekannt, ihre Patentrechtsstreitigkeiten im Wege einer Kreuzlizenz auf
einer weltweiten und langfristigen Basis beigelegt zu haben.) Zum Weiterlesen: Webseite der Enercon GmbH , Enercon Magazin "Windblatt"
2/2003. (Nicht mehr auf der Enercon Seite verfügbar.) Iran - Israel Es kommt eher selten vor,
dass in der Beschreibung eines Patents die Islamische Republik Iran erwähnt wird. ----- J -----
Eine Patentanmeldung in den USA muss eine Erfindererklärung beinhalten. In dieser "Declaration" muss der Anmelder mit seiner Unterschrift bestätigen, dass er überzeugt ist, der wirkliche Erfinder zu sein. Beispiel: Der Erfinder, der
hier am 25.08.1992 unterzeichnet hat, ist der leider früh verstorbene King
of Pop, Michael Jackson. ---- L ---- Legastheniker
tun sich schwer, lesen und schreiben zu lernen. Laut einigen Studien
könnte Legasthenie genetische Ursachen haben. Hier setzt nun das Patent
DE 11 2009 001 722 B4 an. Darin wird ein Verfahren zur Diagnose von Legasthenie geschützt. Anmelder des Patents ist die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V in München. Wäre es nicht schön
wenn man vorhersagen könnte, wer an der Börse gewinnen oder verlieren
wird? Oder, auf englisch: "Methods and systems for analyzing and
predicting market winners and losers", so der Titel des US Patents
7263502 B1, erteilt am 28.08.2007, (damaliger) Patentinhaber Lehman
Brothers Inc. New York. Genau, jene Lehman Bank, die im Jahr
2008 Insolvenz anmelden musste. Heinrich
Lübke war von 1959 - 1969 der zweite
Bundespräsident der Bundesrepublik. Seit 1926 war er Geschäftsführendes
Vorstandsmitglied der Deutschen Bauernschaft, diese Organisation wurde
1933 aufgelöst. Im Januar 1936, wenige Monate nachdem er aus der
Untersuchungshaft kam, meldete er das deutsche Patent 661767 an:
"Verfahren zur Herstellung eines Saatbandes", es wurde am 2. Juni 1938
erteilt. Abraham
Lincoln, von 1861 bis 1865 der 16. Präsident der USA, erhielt
das US Patent 6469 für "Buoying Vessels Over Shoals", 22 Mai 1849,
angemeldet am 10. März 1849 ----
M ---- Wer
Modelleisenbahnen mag kennt die schwäbische Firma Gebr.
Märklin & Cie GmbH. Anfangs wurden die Spielzeugbahnen noch
von Uhrwerken angetrieben, von Märklin patentiert als "Antrieb für
Spielfahrzeuge" am 31. August 1905 im DE Patent 173717. Andere wurden
mit Dampfkraft betrieben, siehe z.B. das DE Patent 323232
"Spielzeugdampfmaschine mit Kessel" vom 16.April 1919. Bei der Bedienung eines Computers, um z.B. so eine komische Webseite zu erstellen, benutzt man auch eine Maus. Douglas C. Engelbart aus Palo Alto, California, hat dieses Gerät 21. Juni 1967 zum Patent angemeldet: US 3541541, Titel: "X-Y position indicator for a display system". Erteilt wurde es am 17. November 1970. -----
N ----- Der Harvard Professor Louis Frederick Fieser (1899-1977) meldete am 1. November 1943 beim US Patentamt eine Erfindung an auf die die Welt gewartet hat. US 2606107, Titel "Incendiary Gels", dem Laien besser bekannt unter dem Namen Napalm, gebildet aus den Worten Naphtensäure und Palmitinsäure. Im ersten Absatz der Patentbeschreibung verzichtet Fieser auf Einkünfte aus seiner Erfindung wenn sie für Zwecke der Regierung eingesetzt wird. Das tat sie dann auch im zweiten Weltkrieg und vor allem im Vietnam Krieg. Der Nobelpreis für Physik ging
im Jahr 2007 an Prof. Dr. Peter Grünberg aus Jülich und Albert Fert von
der Universität Paris. Prof. Grünberg hatte bis dahin 23 Patente und
Patentanmeldungen, sein Kollege aus Frankreich bringt es auf 22 Patente
und Anmeldungen. ----- P ----- Jeder hat schon
einmal einen Papierflieger gefaltet. Aber Dennis L.
Moorhead aus St. Louis hat seinen "Gleitflieger aus gefaltetem
Material" im Januar 1907 in Deutschland zum Patent angemeldet, DE
202334, auch in England, GB 2217 (zur Suche in espacenet GB 190702217
eingeben) und zuerst in seinem Heimatland, den USA am 30.11.1906, US
865419. Wer weitere Papierflieger Patente finden will, kann die IPC
Klasse A63H 27/16 "durch Falten aus Papier hergestellte fliegende
Spielzeuge" durchsuchen. 22.07.1873 US Patent
Nr. 141072, Louis Pasteur, of Paris, France, "Improvement in the
manufacture of beer and yeast" Wir haben hier eines der ersten Biotech
Patente. Zwanzig Jahre bevor
Thomas Alva Edison den Phonograph erfand, erhielt Édouard-Léon Scott de
Martinville am 25. März 1857 das französische Patent 17897 für den
Phonautograph. In zahlreichen Kinderzimmern finden sich die kleinen Playmobil Figuren. Das Spielzeugfigur Patent wurde von der Firma Geobra Brandstätter GmbH & Co. KG aus Zirndorf 1972 angemeldet und mit der Nummer DE 2205525 C2 vom Patentamt am 23.06.1981 erteilt. ----- R ----- Im § 36 der deutschen Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) steht: "Als Luftreifen gelten Reifen, deren Arbeitsvermögen überwiegend durch den Überdruck des eingeschlossenen Luftinhalts bestimmt wird." So einen Reifen meldete Robert William Thomson am 10.12.1845 in England an. Nr. GB 10990 von 1845. Dieses Patent scheint wohl nicht richtig gewürdigt worden zu sein, den John Boyd Dunlop reichte sein Patent Nr. GB 10607 im Jahr 1888 ein, obwohl es sich nicht besonders vom Thomson Patent unterschied. |
----- S ----- "Wenn du als
Erster einen Einfall hast und du lässt ihn patentieren, so ist er dein"
sagt der Geschäftsmann in Kapitel XIII von Scientology....Auf
die "Church of Scientology International", Los Angeles, sind drei US
Patente eingetragen: Das früheste Hubbard Patent welches ich gefunden habe ist das GB 943012, am 31.07.1959 in England angemeldet. Wer einen Schaltplan lesen kann, dem sei das deutsche Patent DE 2935528 C2 empfohlen, es bezieht sich auf die US 4459995 aus welcher auch die Zeichnung entnommen ist. __________________________________________________________________________________ Der Sicherheitsgurt
im Auto hat vielen Menschen das Leben gerettet. __________________________________________________________________________________ Den Kleinwagen SMART kennen
die meisten. 13.06.1981 Der Schauspieler Carlo Pedersoli, bekannter unter seinem Künstlernamen Bud Spencer, meldet DE 3123603 A1 an, ein Jagdgewehr. Später, 1990, noch ein Türschloß, DE 4009764 A1.
----- T-----
"Schiffe versenken" ist, oder war
zumindest, ein bei Schulkindern beliebtes Spiel. Um richtige Schiffe
versenken und deren Besatzungen töten zu können hat der menschliche
Erfindergeist den Torpedo ersonnen. Robert Whitehead und Giovanni Luppis leisteten im 19. Jahrhundert hierzu ihre Beiträge.
Den ersten steuerbaren Torpedo erfand Louis Brennan, das britische Patent 3359 vom 4. September 1877 mit dem Titel "Propelling Vessels" beschreibt die Erfindung. Es ist hier als PDF. (PDF leider über 5 MB groß) Das besondere an diesem Patent ist, dass es selbst im 21. Jahrhundert noch als "Stand der Technik" zur Beurteilung der Patentfähigkeit herangezogen wurde, nämlich beim US Patent 8561564 vom Oktober 2013. (auf der Titelseite unter References Cited)
31.
Mai
2011: Auf der Tagung des internationalen UNESCO-Komitee „Memory of the World“
in Manchester, England, ist die Patentschrift
37435
von Benz & Co für ein „Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb“ aus dem Jahr
1886 in das Register des Weltdokumentenerbes aufgenommen worden.
----- W----- 05.01.1769 (eingetragen 29.04.) James
Watt erhält das englisches Patent 913 für
die Verbesserung der Dampfmaschine. Hier ein PDF von Watt's Specification,
(Dateigröße 0,97 MB). "Whisky trinken ist
bei uns nie sehr populär gewesen und wird es wohl auch nie werden"
erzählt Deutschlands bekanntester Barkeeper, Charles Schumann, über die
Gewohnheiten seiner Gäste. ("Schumann's Barbuch", Wilhelm Heyne Verlag,
1984) und lässt uns wissen: "Ich persönlich trinke am liebsten
Irish-Whiskey, pur mit einem Glas Eiswasser". Worden,
Alfred M, ehemaliger Astronaut, flog 1971 als Pilot der Kommandokapsel
mit Apollo 15 zum Mond. Miterfinder des US Patents 5595357 "Aircraft stall warning system"
welches am 1994 angemeldet und 1997 erteilt wurde.
----- Z ----- Am 02. Juli 1900 stieg LZ 1, das erste Luftschiff des Grafen Zeppelin, vom Bodensee auf. Ferdinand Graf von Zeppelin (1838 - 1917) erhielt das DE Patent 98580 "Lenkbarer Luftfahrzug mit mehreren hinter einander angeordneten Tragkörpern". Patentiert vom 31.08.1895 ab, ausgegeben am 13.08.1898. Und das Zusatz Patent DE 103569, patentiert ab 28.12.1897 mit dem Titel "Luftfahrzeug mit verschiebbaren Schlepptauen". Man beachte die Worte Luftfahrzug und später Luftfahrzeug. Eingeteilt wurden die Zeppelin Patente in der Klasse 77, sie umfasste "Sport, Spiele, Spielzeuge, Volksbelustigung, Lufschifffahrt" _________________________________________________________________________________ Zippo Feuerzeuge sind beliebte Sammlerobjekte. In Bradford, Pennsylvania begann George G. Blaisdell dieses Feuerzeug zu entwickeln, in einer Garage, wie es sich für erfolgreiche US-Unternehmen gehört. Das war 1932. Das Zippo Patent US 2032695 (pocket lighter) wurde am 17.05.1934 angemeldet und am 03.03.1936 erteilt. |
Hier noch einige Ereignisse, die mir irgendwie untergekommen sind. Sie stehen nicht unbedingt in Zusammenhang und sind lediglich chronologisch geordnet. Vielleicht wird aus der einen oder anderen Begebenheit mal eine ganze Seite. Quelle, falls nicht anders angegeben: Faltblatt des DPMA zur Ausstellung 125 Jahre Patentamt (2002) und DPMA Jahresberichte. 20.03.1883 Pariser Verbandsübereinkunft zum Schutz des gewerblichen Eigentums (PVÜ). 01.10.1891 das Gesetz betreffend
den Schutz von Gebrauchsmustern vom 1.Juni tritt in Kraft. 12.05.1894 das Gesetz zum Schutz der Warenbezeichnungen wird erlassen. 01.10.1894 PERKEO heißt das erste, beim Kaiserlichen Patentamt angemeldete Warenzeichen. (Quelle: Info beim Tag der offenen Tür des DPMA, 2003) 1899 wurde ASPIRIN® in die Warenzeichenrolle des Kaiserlichen Patentamtes in Berlin aufgenommen. 1899 "Alles, was erfunden werden kann,
ist erfunden worden" soll in jenem Jahr Charles H.
Duell vom US Patent Office resigniert festgestellt haben. Bei
Gast Reden zu Patent Themen gerne "zitiert", aber bereits vom Journal
of the Patent Office Society, Juli, 1940, Seite 479 - 481 stark
bezweifelt: "Documents have not yet been found to establish the
identity of the mysterious clerk, or examiner, or congressman, who
thought all invention was a thing of the past." |
21.05.1900 das Gesetz betreffend die Patentanwälte tritt in Kraft, das Patentamt führt die Liste der berufsmäßigen Vertreter in Verfahren vor dem Patentamt. 1917 Zuordnung des Kaiserlichen Patentamts zum Reichsjustizamt (vorher: Reichsamt des Inneren). 1919 Umbenennung des Kaiserlichen Patentamts in Reichspatentamt. 1923 Durch das Gebührengesetz vom 09.07.1923 wurde die gesetzliche Patentdauer von 15 auf 18 Jahre erhöht. (Quelle: Busse Patentgesetz und Gebrauchsmustergesetz..., Dr. Rudolf Busse, Werner Althammer, Gernot Kaube, Vierte Auflage, 1972, Seite 14) 1927 Freda Wuesthoff wird die erste deutsche Patentanwältin, und bleibt die einzige bis 1950. (Quelle: Günther Berthold, Freda Wuesthoff - Eine Faszination, Herder Verlag, 1982) Sie starb 1956, die Kanzlei Wuesthoff & Wuesthoff gibt es heute noch. 10.06.1927 Zum 50jährigen Bestehen des Patentamtes gratuliert auch Thomas A. Edison: "...As you are aware, I have had many dealings with the German Patent Office, and I can only speak in the highest terms of praise and satisfaction of the intelligent, efficient and fair treatment that I have always received, and I believe that this treatment is accorded to all others...." (Quelle: Mitteilungen vom Verband deutscher Patentanwälte, Nr.12, Seite 218, 1927) 28.09.1933 Das Patentanwaltsgesetz wird neu gefasst und die Patentanwaltskammer geschaffen. 22.01.1937 Das Wort Handy wird als Marke, damals noch Warenzeichen genannt, eingetragen: Klasse 4 (Taschenlampen), Nr. 490740, E 25474 "Daimon Handy" Elektrotechnische Fabrik Schmidt & Co. GmbH, Berlin (Quelle: Warenzeichenblatt, Heft 4, vom 27.02.1937) 31.10.1938 Sechste Verordnung zum Reichsbürgergesetz, § 1 (1) Juden ist der Beruf des Patentanwalts verschlossen... (Quelle: PMZ Nr. 11, 1938, Seite 230) 29.01.1944 Die Vorderfront des Reichspatentamts wurde von 2 schweren Sprengbomben getroffen, die Hauptkanzlei am 30. Januar von mehreren Phosphorkanistern. (Quelle: "Das Patentamt im Jahre 1944", aus: DPMA Jahresbericht 1987) 1945 Das Reichspatentamt stellt seine Tätigkeit ein, patentamtslose Zeit bis 30.09.1949 1945 Die Siegermächte setzen
folgende Dienste ein, welche sich mit deutschen Patenten und Forschung
befassten : B.I.O.S ( British Intelligence Objectives Sub-Committee),
C.I.O.S (Combined Intelligence Objectives Sub-Committe), F.I.A.T.
(Field Information Agency, Technical) und J.I.O.A. (Joint Intelligence
Objectives Agency). [C.I.A. war nicht beteiligt, da erst 1947
gegründet] 146.000 unerledigte Patentanmeldungen und ungedruckte
Patentschriften wurden auf Veranlassung der F.I.A.T. verfilmt. 01.10.1949 Eröffnung des Deutschen Patentamts (DPA) - zunächst im Deutschen Museum- in München. 1950 / 1951 Einrichtung der Dienststelle Berlin im ehemaligen Reichspatentamt. 02.05.1951 In ständigem Ringen um
die Erfüllung des Plansolls erteilt das Amt für Erfindungs- und
Patentwesen die erste Patentschrift der DDR, Nr. 1 an Theodor
Waag aus Jena, für ein Verfahren zur gleichzeitigen
Gewinnung von Eisenoxyd-Pigmenten und Titanverbindungen 1954 / 1959 Neubau der Dienstgebäude des DPA in der Zweibrückenstraße in München 01.10.1957 Das Gesetz über Arbeitnehmererfindungen vom 25. Juli tritt in Kraft. 01.07.1961 Gründung des Bundespatentgerichts mit Sitz im Gebäude des DPA in München. 10.09. - 05.10.1973 Tagung der Münchner Diplomatischen Konferenz über die Einführung eines europäischen Patenterteilungsverfahren im Münchner Maximilianeum, dem Sitz des bayerischen Landtages. 05. Oktober 1973, das Übereinkommen über die Erteilung europäischer Patente wird unterzeichnet. (Quelle: GRUR Int. 1973, Seite 605) 1975 Einführung der internationalen Patentklassifikation IPC. 07.10.1977 Das Europäische Patentübereinkommen tritt in Kraft. 1979 Damals war eine Plattenspeicherkapazität von 2,3 Megabyte noch was. So viel hatte das neue Computersystem Sperry Univac 1100/61 welches vom Patentamt erworben wurde. (Quelle: Sperry Univac Informationen 6/1979) 01.04.1979 Einführung der Dienstleistungsmarke. |
18.08.1980 Patentamt bekommt sein erstes Fax-Gerät. Im Rahmen des Telefax-Dienstes der Deutschen Bundespost wird im Patentamt versuchsweise ein Fernkopierer in Betrieb genommen. (Quelle: PMZ, Oktober1980, Seite 297) 01.07.1988 Dienststelle Berlin übernimmt von den Amtsgerichten die Zuständigkeit für Geschmacksmuster und Typographische Schriftzeichen. 24.11.1994 Das Deutsche Patentamt veröffentlicht seine Patentdokumente erstmals auf CD- genannt DEPAROM (Jahresbericht DPMA 2004, Rückblick) 01.01.1995 Das neue Markengesetz tritt in Kraft. November 1996 Das Deutsche Patentamt ist nun auch "drin", im Internet. (Erst zwei Jahre später gab es "Google") 01.09.1998 Beschluss der Föderalismuskommision: Dienststelle Berlin wird nach Jena verlagert. 01.11.1998 Umbenennung des DPA in Deutsches Patent- und Markenamt (DPMA). März 1999 In der Auslegehalle des DPMA in München wird ein Dutzend DEPATIS Stationen aufgestellt. (siehe DPMA Jahresbericht 1999) 01.04.2001 DEPATISnet - das Deutsche Patentinformationssystem im Internet. 2001 Abschluss der Generalsanierung des DPMA Hauptgebäudes in München. 01.01.2002 Gesetz zur Gebührenstrukturreform auf dem Gebiet des geistigen Eigentums tritt in Kraft. 2002 125 Jahre Deutsches Patent- und Markenamt. 04.07.2002
um 17:07 Uhr: Die erste elektronische Anmeldung mit Echtdaten erreicht
das DPMA. Die Daten waren digital signiert und verschlüsselt. Anmelder
war die Firma Siemens. Die online Übermittlung hatte lediglich den
Status eines technischen Tests, die gleichzeitig in Papierform
eingereichte Anmeldung erhielt das Aktenzeichen 10230170. (Quelle:
DPMA, Elektronische Anmeldung für Schutzrechte, Newsletter 4,
30.09.2002) Der Briefträger hat immer weniger zu schleppen, 2008 wurden
14 % der Patentanmeldungen elektronisch eingereicht, von Januar bis
Okt. 2010 waren es schon 38 %. (Quelle: DPMAdirekt -Statistik) März 2003 Die Max-Planck-Gesellschaft gründete gemeinsam mit der TU München, der Uni Augsburg und der George Washington University, Washington, D.C. das "Munich Intellectual Property Law Center (MIPLC). http://www.miplc.de 01. Januar 2004 Ein neues
Aktenzeichenformat wird eingeführt (alt: 8-stellig, neu: 12-stellig) 01.06.2004 Das neue Geschmacksmusterrecht ist in Kraft getreten. 14.09.2004 Das Deutsche Patent- und Markenamt hat den BundOnline-Star 2004 für die beste BundOnline-Dienstleistung in der Kategorie "Government-to-Citizen" wie es so schön auf deutsch heißt, erhalten. Bundesinnenminister Otto Schily zeichnete die neue Internetplattform "DPMApublikationen" aus. 11.10.2005 DPMAkurier - ein neuer kostenloser Dienst des Deutschen Patent- und Markenamtes: Amtliche Publikationen des DPMA oder Änderungen zu Rechts- und Verfahrensständen für einzelne Aktenzeichen werden per E-Mail zugesandt. (Link siehe bei 01. Januar 2004) Dezember 2005: Patentanmeldungen auf dem Gebiet der Nanotechnologie können auf esp@cenet über das neue Suchkriterium Y01N im Abfragefeld "ECLA" gefunden werden. Es gibt 6 Unterklassen, von Y01N2 "Nanobiotechnology" bis Y01N12 "Nanomagnetics". Zahlen, bitte: Im Jahr 2005 wurden
vom Deutschen Patent- und Markenamt 17.425 Patente erteilt und vom
Europäischen Patentamt 53.259 Patente. Im DPMA sind ca. 700 Prüfern und
Prüferinnen beschäftigt, das EPA hat ca. 3.400 Prüfer und Prüferinnen.
Ein DPMA Prüfer erteilte also knapp 25 Patente, sein EPA Kollege knapp
16. Der deutsche Prüfer erledigte über 50 Prozent mehr als die
wesentlich besser bezahlten Kollegen und Kolleginnen vom EPA. Ist das
DPMA sorgloser bei der Erteilung? 5,5 Prozent der EPA Patente wurden
angefochten, Einspruch wurde gegen 4,9 % der deutschen Patente erhoben. Seit dem 02. Juli 2007 kann die Beschreibung einer Patent- oder Gebrauchsmusteranmeldung elektronisch nicht nur im XML- sondern auch im PDF Format beim DPMA eingereicht werden. Seit 1. Mai 2008 gilt das Londoner Übereinkommen. Die beteiligten Staaten verzichten weitgehend darauf, dass vom Europäischen Patentamt erteilte Patente in die jeweilige Landessprache übersetzt sein müssen. Patente in Europa werden billiger, da weniger Übersetzungskosten anfallen. .Und schließlich das
Patentwesen. Eine Geschichte des Patentwesens in Deutschland gibt es
noch nicht - nicht zuletzt, weil ein pensionierter Bundespatentamts
Beamter das Material blockiert, der selber diese Geschichte schreiben
will, aber natürlich nicht schreiben kann." |
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Text geändert: 08.09.2014