Volksrepublik China China produziert rund 70 Prozent der
Produktfälschungen weltweit. Als Erklärung muss dann
Konfuzius herhalten der meinte, die Leute sollten durch
Nachahmen lernen. Kung Fu ist eine chinesische
Kampfsporttechnik, Yan Fu ein chinesischer
Autor, der von seinem Verleger, dem Shang Wu Publishing
House im Jahr 1899 ein 20 Jahre gültiges
"Copyright" für seine Werke erhielt. Dieses
Urheberrecht gilt als das erste seiner Art in China. Unter der Herrschaft der Kuomintang
Partei wurde im Mai 1944 das erste chin. Patentgesetz
erlassen. 1949 kam Mao Zedong an die Macht und
eliminierte nicht nur das Patent- und Copyrightgesetz.
(Die Kuomintang unter Chiang Kai-shek setzten sich nach
Taiwan ab.) Nach dem Vorbild der Sowjetunion wurde 1950
ein zweigleisiges Patentsystem eingeführt. Es gab den
Erfinderschein und das Patent. Der Inhaber eines
Erfinderscheines hatte einen Vergütungsanspruch, der
Patentinhaber konnte die Erfindung selbst verwerten oder
an andere abtreten. Von 1950 bis 1957 führten 683
Anmeldungen lediglich zu sechs Erfinderscheinen und vier
Patenten. 1958 wurde dieses System ganz abgeschafft.(3) Ab 1978 begann die Politik der Öffnung
(Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit den USA 1979).
Bei den Verhandlungen über das chinesisch-amerikanische
Handelsabkommen von 1979 bestanden die Amerikaner auf
einem wirksamen Schutz des geistigen Eigentums in China.
(Wenn man damals schon gewusst hätte, dass es damit auch
Anfang des 21. Jahrhunderts noch nicht zum besten steht).
Obwohl das Patentamt bereits 1980
gegründet wurde, ließ man sich mit dem Patentgesetz
noch etwas Zeit. Es wurde vom ständigen Ausschuss des 6.
Nationalen Volkskongresses am 12. März 1984
verabschiedet, das Gesetz trat am 01. April 1985
in Kraft. Bereits am Tag des Inkrafttretens wurden 3455
Anmeldungen eingereicht. Seither wurde es am 04.
September 1992 und erneut am 25. August 2000 abgeändert.
Es umfasst 7 Kapitel mit 69 Artikeln. Am 1. Oktober 2009 ist ein geändertes Patentgesetz in
Kraft getreten, jetzt ohne Hinweis auf die
"sozialistische Modernisierung". Der Artikel 1
lautet: Das Patentamt wurde am 01. April 1998 umbenannt in "State Intellectual Property Office", SIPO, es ist heute mit 3.800 Mitarbeitern nach dem amerikanischen USPTO und dem japanischen JPO das drittgrößte nationale Patentamt. Im März 2002 wurde das von der Kreditanstalt für Wiederaufbau geförderte Projekt der Zusammenarbeit mit dem SIPO offiziell abgeschlossen.(7) Das DPMA und die chinesische Seite haben jedoch Interesse an einer weiterführenden Kooperation. Als Counterfeiting wird das Fälschen
von Produkten unter Verwendung fremder Markennahmen
bezeichnet. Gefälscht wird in China alles, mit dem sich
Geld verdienen lässt. Die Abkürzung PRC wurde daher von
der Wirtschaftszeitung Far Eastern Economic Review,
Hong Kong, schon als People's Republik
of Cheats - Die Volksrepublik der
Schwindler gedeutet. Die VR China ist u.a. Mitglied bei der PVÜ seit 19.03.1985; Madrider Markenabkommen seit 04.10.1989; PCT seit 01.01.1994; Budapester Vertrag seit 01.07.1995; Welthandelsorganisation WTO seit 11.12.2001. (Hong Kong ist seit
01.07.1997 keine britische Kronkolonie mehr, hat aber ein
eigenes Patentgesetz vom 27.06.1997. Es gibt 2 Arten von
Patenten, das standard Patent und das short-term Patent.
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Ein interassanter Link zum Thema Bedeutung der geänderten Designvorschriften für die europäische Industrie von Dr. iur. Qian Ma, LL.M. Interesse an Patenten zu traditioneller
Chinesischer Medizin? (1) Berliner Zeitung, 18.01.2006, Seite 13 (2) Gewerblicher Rechtsschutz und Urheberrecht,
GRUR, Oktober 1927, Seite 627, 628. (3) Matthias Steinmann, Grundzüge des chinesischen Patentrechts: eine Bestandsaufnahme nach fünf Jahren Patentpraxis, Carl Heymanns Verlag, 1992, ISBN 3-452-22423-6, Seite 18- 23 (4) Das Gemeinsame Projekt: "Foerderung des
Patentwesens in der VR China", herausgegeben von der
Projektarbeitsgruppe im Chinesischen Patentamt, College
Road P.O. Box 8020, Verlag: The Patent Documentation
Publishing House Beijing, Wu Kong Qiao (5) Alexander von Füner, Erich Häußer (Hrsg.), Gewerbliche Schutzrechte in der Volksrepublik China, VDI-Verlag, 1987, ISBN 3-18-400772-3, Seite 94ff (6) Patentgesetz der Volksrepublik China, Blatt für Patent-, Muster- und Zeichenwesen, 2010, Heft 6, Seite 207-213 (7) DPMA Jahresbericht 2002, (8) Hans Joachim Fuchs, Jörg Kammerer, Xiaoli Ma,
Ine Melanie Rehn, Piraten, Fälscher und Kopierer -
Strategien und Instrumente zum Schutz geistigen Eigentums
in der Volksrepublik China, Gabler Verlag, 2006, ISBN
3-8349-0159-8, Seite 22, 97 (9) Katzarov's Manual on Industrial Property, Tenth Edition, 2005 Update, Volume II Die Klagen über Produktpiraterie der Unternehmen, die in China fertigen lassen stehen in reizvollem Kontrast zur Zurückhaltung, wenn es um die Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards geht. Ich will damit nicht die Produktfälschungen verharmlosen aber die Unternehmen erwarten ein Rechtsystem wie in USA und Europa wenn es um ihre Gewinne geht und gleichzeitig einen Standard aus dem 19. Jahrhundert was Löhne und Umweltschutzauflagen angeht. Natürlich sind von Produktfälschungen auch Firmen betroffen, welche in China gar nicht Waren produzieren. Daher nochmals ein Nein zu Produktfälschungen. |
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Text geändert: 03.10.2010